Die Menge macht das Gift

Schlangengift als alternative Therapieform
Schon sein langem findet Schlangengift Anwendung in der Medizin. Zahlreiche medizinische Produkte beinhalten geringste Mengen davon. Homöopathisch verdünnte Mengen Schlangengift in einer Dosis von 1:1.000.000 wirken als Heilmittel bei vielen Krankheiten. So erzielen Farid Zitoun und Christian Rüger, Leiter des Naturheilzentrum in Bottrop, Erfolge bei der Behandlung von Neurodermitis, Rheuma, Migräne, Hexenschuss und anderen Erkrankungen. Bei Rheuma und Hexenschuss injizieren die  Behandler beispielsweise ein Serum aus dem Gift von Kobra, Klapperschlange und Sandviper, bei Migräne das Gift der Kobra.

Keine Angst vor Morphin
Starke Schmerzen sind häufiger als vermutet. Darunter leiden beispielsweise viele Patienten mit einer Tumorerkrankung, und das nicht nur in der Endphase. In der modernen Schmerzbehandlung spielen Medikamente eine wichtige Rolle. Bei starken Schmerzen setzt der Arzt vor allem Morphin und verwandte Wirkstoffe ein. Einige von ihnen unterliegen dem Betäubungsmittelrecht, denn bei missbräuchlicher (!) Anwendung können sie süchtig machen. Sie werden daher auf einem speziellen Rezept verordnet, die Lagerung wird in der Apotheke penibel überwacht. Nach Schätzungen bräuchten in Deutschland über eine halbe Million Menschen diese Medikamente. Die in Deutschland jährlich verordnete Morphinmenge reicht allenfalls für jeden fünften Schmerzpatienten aus. Zwar werden heute mehr Betäubungsmittel verordnet als in der Vergangenheit, im europäischen Vergleich aber immer noch zu wenig. Umgerechnet auf die Einwohner wurden in Dänemark fast viermal, in Österreich mehr als doppelt so viele Betäubungsmittel verordnet wie hierzulande.

Herzlichst Delia R.